Sonntag, 11. Oktober 2009

Vilus Geburtstag in Sartininkai






Genau wie im letzten Jahr waren wir auch dieses Jahr wieder bei Vilus Geburtstag. Der ist zehn geworden und dazu war die janze Mischpoke eingeladen... was für ein Fest. 
Nun ja, auf dem Weg nach Sartininkai sind wir an der Memel, politisch korrekt auch Nemunas, entlanggefahren. Da wohnt unser lieber Freund Zigmas in Viklija. Ich denke immer, dass dieser Platz einer der schönsten Fleckchen Erde überhaupt ist. Er wohnt so auf einer Anhöhe und wenn es Herbst und Winter ist, oder der Baum mal gestutzt würde, dann hat man einen traumhaften Ausblick auf ein Tal, das der Nemunas durchfließt. Ach, hier ist es so friedlich und schön, dass es mir immer das Herz zerreißt, wenn ich wieder fort muss. 
Dann sind wir weiter zu Robby gefahren. Haben uns auch da einen Kaffe abgeholt und ganz gegen Egidijus Erwartungen, fand er Robby dann später so nett, dass er ihn am liebsten mit seiner Schwester verkuppelt hätte, damit diese nicht als alte Jungfer stirbt. In Litauen ist das nämlich verdammt uncool nicht verheitatet zu sein.
Dann ging es weiter zum Geburtstagfeiern... 
Bei dem ganzen Nippes, den die Litauer so auf ihren Schränken stehen haben, könnte man auch meinen, man sei auf einer Bad-Taste-Party eingeladen. Ach und die Litauer sind einfach herrlich unkompliziert. In der Küche standen große Plastikschüsseln, in denen man eben noch die Füße gebadet oder den Pansen für die Hunde gewaschen hat, um nun die Salatunmengen darin zu verarbeiten. Da läuft einem das Wasser doch im Munde zusammen. 
Oder die Toiletten, in die das man das Papier nicht schmeißt, auch dann nicht wenn man - naja, also eben gar nicht. Es könnte ja verstopfen. Dafür gibt es dann ein Eimerchen, in das man das dann alles reinschmeißt. Was dann mit dem Papier passiert weiß ich nicht. Vielleicht heizen die dann damit das Haus, in dem sie es in den Kamin werfen? Naja, in anderen Ländern heizt man ja auch mit gertocknetem Kameldunk. Andere Länder andere Sitten. Es ist allerdings auch in vielen öffentlichen Gebäuden so. Das ist aber auch ganz praktisch, wenn man die Landessprache nicht spricht und nicht nach den Toiletten fragen kann. Man folgt dann einfach diesem beißenden Geruch. ohhhh fuuuuuu!
Nach diesem kleinen unappetittlichen, aber doch sehr volkskundlichen Exkurs nun wieder zum Geburtstag. Es gab drei warme Gerichte nacheinander mit diversen Salaten und hätten wir uns nicht mit Händen und Füßen gewehrt, so hätten wir auch um Mitternacht noch Schaschlik essen müssen. Ich war der Fahrer und durfte also nichts trinken und dieser Kohlsalat, der zerreißt einem ohne alkoholische Verdauungsunterstützung wirklich das Gedärm. Mit einem Wort, es war grandios und herzlich wie immer und die Familie ist zauberhaft. 
  
Und wenn sie nicht gestorben sind, dann essen sie noch heute!

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