Heute ist es eine Woche her, da wir meine Freundin Marie und ihren Bruder Robby beerdigt haben. Sie sind vor sieben Wochen in den USA bei einem Raubüberfall ums Leben gekommen. Was hat das mit diesem Blog zu tun, wird sich jetzt sicher der ein oder andere von euch fragen. Ganz einfach: Marie hat diesen Blog initiiert und die ersten Zeilen geschrieben um ihn mir vor meiner Abfahrt zu schenken. Und nun habe ich mich über die Zeit zu einem leidenschaftlichen Blogger entwickelt, was ich einzig und allein ihr zu verdanken habe.
Dem fleißigen Leser wird aufgefallen sein, dass es Marie war, die todesmutig und waghalsig mit mir diese Fahrt im Mini nach Litauen angetreten ist.... Was für ein Vergnügen das war...
Seltsam, unsere gemeinsame Freundin Yougha meinte, dass sie immer dachte, dass wir drei schrullige Freundinnen zusammen alt werden. Wir hätten uns dann vielleicht gegenseitig als Patentanten für unsere Kinder gewählt, zusammen schöne Feste gefeiert und Kummer und Freude miteinander geteilt. Es ist eigenartig, wenn so ein junger Mensch aus dem eigenen Freundeskreis so mir nichts dir nichts aus dem Leben gerissen wird. Da fängt man plötzlich wieder an, über das Leben zu sinnieren.
Ja, wie war sie, unsere Marie? Besonders...! Das trifft es in jeglicher Hinsicht. Besonders Hilfsbereit, besonders aufgeschlossen, besonders anstrengend manchmal, besonders lebensfroh, besonders liebevoll und umsichtig, wenn sie denn wollte...
und das alles wusste ich nicht immer, weiß es aber schon länger zu schätzen und nun, da sie fort ist und nimmer wiederkommt, da fällt es mir wie Schuppen von den Augen.
Marie hatte immer so eine anpackende Art und irgendwie vor nichts und niemandem so richtig Angst im Leben. Außerdem war sie ein echter Cosmopolit, der alles gegessen und sich überall zu Hause gefühlt hat.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie nie mehr mit ihrem fröhlichen Lachen durch meine Tür kommen wird. Das macht mich traurig. Marie hätte aber gar nicht gut gefunden, dass man nun ihretwegen immer traurig ist und Trübsal bläst. Vielmehr hatte sie selbst eine Art, auch mit einer unbeschwerten Leichtigkeit das Leben - mit allen Höhen und Tiefen - anzunehmen und zu bejahen. Vielleicht sollte ich mir mal ein Beispiel daran nehmen.
Marie, du fehlst mir...
Uli
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